Die Wissenschaft interessiert sich für den Bahnhof Sagehorn - Verlegungspläne werden öffentlich präsentiert


Von Robin Wieschendorf

Eisenbahnstrecke Richtung Bremen gesehen vom Sagehorner Bahnhof Foto: Eisenbahnstrecke Richtung Bremen gesehen vom Sagehorner Bahnhof
Sagehorn. In einer öffentlichen Veranstaltung für Jedermann/-frau werden die Verlegungspläne der Bahnstation Sagehorn von der Hochschule Bremen unter der Leitung von Professor Dr.-Ing. Carsten-Wilm Müller am kommenden Dienstag, 13. Mai 2014, ab 19 Uhr im Bürgersaal des Oytener Rathauses präsentiert.

Mit Spannung erwarten die Mitglieder der Bürgerinitiative Bahnhof Sagehorn (BI) die Ergebnisse der Projektarbeit von Studierenden der Hochschule Bremen unter der Leitung von Professor Dr.-Ing. Carsten-Wilm Müller zu den Verlegungsplänen der Bahnstation Sagehorn.

Die Bahnstation Sagehorn soll im Rahmen der Sanierungsprogramme des Landes Niedersachsen barrierefrei und pendlerfreundlich umgestaltet werden. Zu diesem Zweck soll aus Kostengründen nach den Plänen der Deutschen Bahn AG (DBAG) und der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) Hannover der alte Bahnhofsstandort aufgegeben und stattdessen ein neuer, jedoch ebenfalls nicht barrierefreier Haltepunkt, nach Angaben der BI, circa 700 Meter westlich davon in Richtung Bremen neu gebaut werden.
Gegen diese Pläne formierte sich die Bürgerinitiative Bahnhof Sagehorn, die unter Anderem einen barrierefreien Ausbau der Station am bestehenden Standort fordert.

Bisher haben nahezu 2300 Bürgerinnen und Bürger aus Sagehorn, Oyten, Fischerhude und Quelkhorn diese Forderung mittels Unterschrift unterstützt. Ein Gespräch auf Verwaltungsebene im Januar in Hannover mit Vertretern des Landesverkehrsministeriums und der LNVG einerseits und andererseits einer interfraktionellen Delegation der Gemeinde Oyten mit zusätzlich je einem Vertreter der Gemeindeverwaltung und der BI brachte keine Annäherung in der Frage der Standortfrage.

Aus dieser vertrackten Situation heraus wandte sich die BI Bahnhof Sagehorn an die Hochschule Bremen und fand in Prof. Dr.-Ing Carsten- Wilm Müller einen interessierten Verkehrswissenschaftler, der die Problematik der Stationsverlegung zum Thema einer Projektarbeit für seine Studierenden machte.

Ist die Verlegung eine alternativlose Lösung? Wie verhält sich ein neuer Standort zu dem jetzigen? Ist am alten Standort alles Machbare ausgereizt? Was kann am alten Standort verbessert werden, was nur an einem neuen? Wie verhält es sich mit den Pros und Cons zwischen einem alten Bahnhof und einer von Grund auf neu konzipierbaren Schnittstelle? Welchen Einfluss hat das Abhängen der Umgehungsbahn (Sagehorn-Kirchweyhe) auf die Mobilität der Pendler? Welche Meinung haben die Pendler selbst? Mit welchen überschlägigen Kosten ist bei den jeweiligen Lösungen zu rechnen? Wie sähe eine Abwägung der zusammengetragenen Fakten aus, welches ist die bessere Lösung?

Mit allen diesen Fragen haben sich über zwanzig Studierende in vier Arbeitsgruppen wissenschaftlich auseinandergesetzt. Die Ergebnisse liegen jetzt vor und werden mittels einer Gruppenpräsentation am kommenden Dienstag in der Hochschule Bremen intern vorgestellt. Am selben Tag abends ab 19 Uhr folgt dann eine öffentliche Präsentation im Bürgersaal des Oytener Rathauses. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen.

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