„Ich find’s super hier“


Von Robin Wieschendorf

„Ich find’s super hier“: Pauline Mindermann (18) leistet an der IGS Oyten ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport – und der Abschied zum Schuljahresende fällt ihr schwer. Foto: „Ich find’s super hier“: Pauline Mindermann (18) leistet an der IGS Oyten ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport – und der Abschied zum Schuljahresende fällt ihr schwer.
Oyten. Oyten - Von Petra Holthusen. Eine freut sich an der Integrierten Gesamtschule in Oyten so gar nicht auf die Sommerferien. „Ich find’s super hier und bin traurig, dass es in vier Wochen vorbei ist“, sagt Pauline Mindermann (18), deren Freiwilliges Soziales Jahr im Sport an der IGS mit dem Schuljahr endet. Vielleicht kommt sie in ein paar Jahren wieder – als Lehrerin.

Diesen Berufswunsch hatte Pauline Mindermann aus Steinfeld (Landkreis Rotenburg) schon im Kopf, als sie vor einem Jahr ihr Abitur an der KGS Tarmstedt machte. Als die neu gegründete IGS Oyten hier nach Bewerbern für ein Freiwilliges Soziales Jahr Ausschau hielt, ergriff die 18-Jährige die Chance, vor ihrem Lehramtsstudium schon mal „einen direkten Einblick zu kriegen“ in den Arbeitsalltag aus Pädagogensicht. Das Ganze in Verbindung mit Sport – perfekt für die Fußballerin, die seit sieben Jahren beim TSV Timke kickt.

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) im Sport bietet der ASC Göttingen als Träger in Kooperation mit der Niedersächsischen Sportjugend seit 2004 landesweit an. Zum Einsatz kommen die FSJler in Sportvereinen und Bildungseinrichtungen, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen und vor allem sinnvolle Aufgabenstellungen für 39 Stunden Wochenarbeitszeit bieten müssen. Wie die IGS Oyten, Paulines FSJ-Einsatzstelle, die im August mit sechs 5. Klassen in Betrieb ging. Gemeinsam mit dem neuen Kollegium legte die 18-Jährige los.

Seitdem unterstützt sie die Lehrkräfte im Sport- und Schwimm-, aber auch im Projektunterricht, und die Integrationskinder im Schulalltag, hilft bei der Mittagsbetreuung und bietet nachmittags eigene AGs an: Badminton und Mädchenfußball. Mit ihren kleinen Kickerinnen fuhr sie jetzt zum „Metropolregion Hamburg Cup“ nach Stade, „und sie haben sich bei dem Turnier supergut geschlagen“, sagt Pauline stolz. Überhaupt: „Es ist nicht zu glauben, dass einem die Kinder so ans Herz wachsen.“ Dass an der IGS Kinder aller Leistungsniveaus ohne Schubladen-Denken gemeinsam lernen und leben, gefällt der Lehrerin in spe sehr gut: „Gesamtschule ist schon mein Ding.“
Für die Schule ist die FSJlerin „eine wahnsinnige Hilfe“, sagt Dieter Schmidt aus dem Schulleitungsteam. „Sie wird oft da eingesetzt, wo es brenzelig ist, wo Kinder mit emotional-sozialen Störungen nochmal besondere Betreuung brauchen.“

Zum Freiwilligen Sozialen Jahr gehören auch 25 Seminartage, zu denen die niedersächsischen FSJler zusammengezogen werden. Zwischen Einführungs- und Abschlusskurs gibt es noch Einheiten zur politischen Bildung und zum Erwerb einer Übungsleiterlizenz. Gefordert ist auch die Realisierung und Dokumentation eines eigenen Projekts an der Einsatzstelle – Pauline organisierte ein Schulturnier im, na klar, Fußball.

Den FSJler für das neue Schuljahr hat die IGS Oyten schon verpflichtet: Robin Masemann (20) aus Oyten, der gerade Abi in Rotenburg gemacht hat. Einen Tag hat er mal bei Pauline an der IGS hospitiert – und dass er mit ihren Fußballmädchen gut zurechtkam, macht ihr den Abschied immerhin ein kleines bisschen leichter.

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